Tagebuch

November 2015

01.11.2015

Yamba - Kingscliff

Und wieder weckten uns die Sonnenstrahlen. Wir begaben uns nach dem Frühstück auf den Spaziergang auf der South Wall (Hafenmole) und später dann zum Leuchtturm von Yamba.


Martin mag Leuchttürme und so besichtigten wir auf der Durchfahrt natürlich auch das Ballina Lighthouse. Immer noch sind wir auf der Suche nach DEM coolen und typischen Ort, wo was "läuft" und einigermassen Stil hat. Fündig wurden wir zuerst in Lennox Head. Ein kleiner Ort an der Ostküste, wo wenigstens eine Strasse mit netten und tollen Restaurants und Bars glänzt. In Byron Bay (nähe Main Beach) ist es dann ganz nach unserem "gusto". Spezielle Shops und Boutiquen, aussergewöhnliche gemütliche Restaurants und Bars, Strassenmusik und richtige Ferienstimmung...


nur Surfer haben wir wieder keine in Action gesehen obwohl fast jeder natürlich ein Brett unter dem Arm oder auf dem Auto hat. In Kingscliff waren wir im Surfclub essen und lassen uns, direkt am Meer vom starken Wind, im Bushy in den Schlaf schaukeln.



02.11.2015

Kingscliff - Rainbow Beach

Weil die Wettervorhersage für Fraser Island für die nächsten Tage gut ist und danach wieder mit Regen zu rechnen ist, entschieden wir uns, die Küstenbesichtigung in NSW zu unterbrechen und in einem Tag bis nach Rainbow Beach zu fahren. An Palm Beach, Burgleigh Heads, Surfers Paradies und Miami vorbei gings dann über den Highway durch Brisbane. Es war schrecklich mit dem Verkehr und wir verloren die durch die Zeitumstellung zwischen NSW und QLD gewonnene Stunde im Stau. Am späteren Nachmittag erreichten wir dann den Great Sandy National Park und die schöne Rainbow Beach. So sind wir nun also wieder in Queensland, in der Nähe unseres Startpunkts vor unserem "kleinen" Abstecher nach Phillip Island (Töffrennen) angekommen. Zum Ausruhen blieb uns dann aber keine Zeit, da wir den Trip auf die Fraser Island noch planen, d.h. im Besucherzentrum die notwendigen Informationen einholen und die Campingplätze im Nationalpark vorbuchen mussten.



03.11.2015

Rainbow Beach - Fraser Island (Great Sandy National Park)

Heute haben wir ein weiteres Etappenziel unter die Räder genommen. Schon um 05.30h gings los... Reifendruck ablassen und irgendwo am Strand des Inskip Point - es gibt keine Rampe - auf die Fähre nach Fraser Island warten.


Um 06.00h kam sie dann auch und nach 10 Minuten und 120 AUD (retour) ärmer waren wir auf der grössten Sandinsel der Welt. Sandinsel heisst wirklich überall Sand und so waren die ersten paar Meter nach dem Verlassen der Fähre, mit unserem schweren Bushy (da Innenausbau), recht tricki. Martin hat das natürlich mit Bravur bewältigt und nach ein paar hundert Meter war dann das Fahren der Beach entlang recht easy.


Bei Dilli Village verliessen wir den Strand und begaben uns auf eine der 4 WD Inland-Sandstrassen. Tja... spannend und auch aufregend, bis jetzt ging alles gut - auch im tiefsten Sand mit den grössten Löchern und Schwellen schafften wir es. Wir kamen an 4 der 40 Frischwasserseen vorbei, wobei uns der Lake Birrabeen sehr gut gefallen, der glasklare Lake McKenzie mit seinem türlisblauen Wasser und dem weissen Sandstrand absolut vom "Hocker" gehauen hat. Da weder Ferienzeit noch Wochenende ist hatte es wieder mal fast keine anderen Besucher und so gönnten wir uns sogar eine Abkühlung.


Einfach ein Traum... "läck hei mirs guet"! Im Bushcamping Central Station liessen wir den langen und erlebnisreichen Tag ausklingen.


04.11.2015

Fraser Island (Great Sandy National Park)

Ist schon speziell wenn man sich den ganzen Tag im "Sandkasten" bewegt... :o)).

Schon früh gings aus den Federn, denn wenn man den Strand befahren will, muss man bei low tide (Ebbe) fahren um überall durchzukommen.


Wir verliessen das Camp und fuhren 45 Minuten auf schmalen Sandpisten durch den Busch zum Strand, wo wir zwei Weissbauch Seeadler beobachten konnten.


Schon bald kamen wir zum Eli Creek, im kristallklaren Wasser spazierten wir bachabwärts. Ein paar Kilometer später gelangten wir zum historischen Schiffswrack der SS Maheno, wo Rost, Sand und Meer ein wunderschönes Bild abgeben.


Ein kurzer Stop bei den Pinnacles und schon mussten wir, wegen der zunehmenden Flut, zu unserem vorgesehenen Campingplatz einbiegen. Nach dem Mittagessen hiess es Wanderschuhe anziehen und loslaufen. Das "Wungul Sandblow" wollten wir uns nicht entgehen lassen. Damit wir die Dünen von oben her erreichen konnten, mussten wir aber zuerst ca. 3 Km durch den schönen Eukalyptuswald wandern. Der Ausblick war dann auch schlichtweg der HAMMER. Eine riesige Dünenlandschaft, welche wir über fast 2 km durchwanderten... eindrücklich!!!


Gegen Abend sassen wir gemütlich am Strand und genossen Sonne, Strand und Meer.


05.11.2015

Fraser Island (Great Sandy National Park)

Heute klingelte der Wecker um 04.30. Obwohl der Fussmarsch zum Strand nur kurz war, hätten wir trotzdem beinahe den Sonnenaufgang verpasst.


Schön war's... und so beschlossen wir am Strand zu frühstücken. Wir gingen zurück zum Campingplatz, packten unsere sieben Sachen, fuhren dem Strand entlang und suchten uns ein hübsches Plätzchen für unser Kaffee und Müesli. Und schon "bretterten" dann auch die anderen Frühaufsteher an uns vorbei. Für uns ging die Fahrt danach weiter nördlich zum Indian Head, wo der Sand immer weicher und tiefer wurde. Bei den Middle Rocks besuchten wir die Champagne Pools.


Die Weiterfahrt zum Waddy Point war dann eher ein "Schwimmen" als ein Fahren, denn im tiefen losen Sand musste man sich am besten treiben lassen, auf keinen Fall anhalten, mit guter Geschwindigkeit drauf los fahren und hoffen, dass kein anderes Auto entgegen kommt. Obwohl wir ein Auto kreuzen mussten, haben Martin und der Bushy diese Aufgabe wieder mal perfekt gemeistert. Auf dem schönen Campground am Waddy Point genossen wir Ruhe und Natur pur und liessen die Seele baumlen bis dann gegen Abend noch ein Strandspaziergang auf dem Programm stand.



06.11.2015

Fraser Island (Great Sandy National Park) - Tewantin (Noosa)

Low tide (Ebbe) war heute für 10.20h angesagt. So konnten wir mal ausschlafen und uns dann auf den Weg in Richtung Fähre (Hook Point) machen. Auf der Strecke vom Waddy Point zum Indian Head hatten wir einen LKW vor uns, mussten anhalten und beinahe wären wir nicht mehr vom Fleck gekommen. Die Räder gruben sich langsam im Sand ein und nur durch Martins Fahrkünste schafften wir es dann doch wieder weiter zu fahren. Huch... Schwein gehabt... Seit vier Tagen sahen wir überall Dingo-Warnungen und dachten uns schon, es sei ein "Marketing Gag". Doch heute sahen wir unterwegs dann doch tatsächlich einen dieser Dingos (wilder Hund).


Es waren traumhaft UNVERGESSLICHE Tage auf Fraser Island und wir waren dann happy, als wir ohne grosse Probleme oder Pannen wieder mit der Fähre am Inskip Point ankamen. Auf dem Vorbeiweg mussten wir uns natürlich das "Erdloch" an der Rainbow Beach ansehen. Einige von euch haben von diesem Ereignis sicher in der Presse gelesen "Sinkhole verschluckt Fahrzeuge und Zelte an der Rainbow Beach". Jetzt sieht die Sache nicht mehr ganz so dramatisch aus und der Australier macht auch an dieser Stelle das was er am liebsten tut, angeln!


Nach einem kurzen Einkaufstop in Gympie sind wir in Tewantin, in der Nähe von Noosa, "gelandet".


07.11.2015

Tewantin (Noosa) - Caloundra

Heute stand die Sunshine Coast auf dem Program. Nach einem Promenadenwalk in Noosaville und einem Blick über Noosa vom Laguna Lookout fuhren wir nach Noosa Heads an die Hastings Street. Da muss man einfach hin... da geht "die Post" ab und die belebte Main Beach lädt zum Verweilen ein. Wir schlenderten durch die geschäftige Strasse, assen im Restaurant Gaston z'Mittag und genossen den Rückweg am Strand entlang. Auf dem Küstenweg in Richtung Brisbane reihen sich eine schöne Beach an der Anderen. Über Coolum Beach und Mooloolaba sind wir dann in Caloundra an der Golden Beach gestrandet. Grad noch kurz vor dem Gewitter konnten wir uns auf dem Campingplatz einrichten. Nach dem Gewitter war dann die Stimmung sensationell.


... und es sind wieder mal Fotogalerien fällig: "motoGP, Phillip Island" und "Fraser Island"


08.11.2015

Caloundra - Brisbane

Nichts Neues von down under. Gewitter und Regen ist angesagt und so haben wir keine Lust uns was anzusehen. Auf dem Weg nach Brisbane verbringen wir ein paar Stunden in einem Shopingcenter und fahren dann zum Campground, von welchem aus die City von Brisbane am bequemsten mit ÖV zu erreichen ist. Wir gönnen uns ein nettes Cabin und können uns wieder mal so richtig "entfalten". Auch das macht Spass... vorallem wenns draussen regnet!!!



09.11.2015

Brisbane

Sehr gut geschlafen haben wir... zur Abwechslung wieder mal ein richtiges Bett und ein eigenes Badezimmer :o)!!!

Der Besuch des Lone Pine Koala Sanctuary war heute auf dem Programm. Danke Martin, dass du diesen Tag mit mir verbracht hast! Für mich sind und bleiben diese härzigen Wollknäuel etwas besonderes... ich mag sie einfach und ich kann mich dann auch kaum mehr von ihnen trennen. Ein besonderes Highlight war das "Knuddeln"... so süss...


Der Lone Pine hat sich ganz auf australische Fauna spezialisiert. So haben wir neben den Tieren, welche wir bereits in der Wildnis gesehen haben, heute auch Wombats (schon wieder müde vom Buddeln),


und Tasmanische Teufel beobachten können.


Ein gemütlicher und interessanter Tag...


10.11.2015

Brisbane

Brisbane ist eine Stadt, die man am besten vom Wasser aus geniesst. Vom breiten, sich in eleganten Haarnadelkurven dahinschlängelnden Brisbane River sahen wir wie der Brisbaner gerne und schön wohnt, nämlich direkt am Wasser, und wir machten uns ein Bild über die Skyline.


Am Steg der Sydney Street verliessen wir die Fähre und spazierten dem schönen Boardwalk, der Promeniermeile der Stadt, entlang zur Stadtmitte und über die Goodwill Bridge (Fussgängerbrücke) zur South Bank. Die South Bank wird mehr und mehr zum eigentilchen Freizeitzentrum der Stadt, mit Restaurants, Bars, Cafés, BBQ, Strassenmusik und einer grossen Bade-Lagunenlandschaft. Da trifft man sich... vorallem am Abend lebt dieser Teil der Stadt.


Vor dem Eindunkeln genossen wir eine tolle Fahrt mit schöner Rundsicht auf dem Riesenrad (übrigens Swiss made).


11.11.2015

Brisbane

Kaum mit dem Bus in der City angekommen, hüpften wir auf die nächste Fähre, um auch die Umgebung der hügeligsten Stadt Australiens flussaufwärts zu erkunden. Nach dem Besuch der City Hall, wo wir den 91 m hohen Uhrenturm (bis 1967 das höchste Gebäude der Stadt) besuchten führte unser Weg mit einem Stadtwalk zu den historischen Häusern, teils eingebettet in den neueren Hochhäusern.


Welch ein Kontrast! Nach diesen tollen An- und Aussichten machten wir es uns in der einzigen Fussgängerzone, der Queens Street, bequem, tranken ein Apéro und amüsierten uns bei der Beobachtung der multi-kulti People. Und tschüss Brisbane... schön war's! Und übrigens... es Weihnachtet auch hier bei 27°C sehr...



12.11.2015

Brisbane - Ipswich

Wir verliessen Brisbane, d.h. auch die Ostküste Queenslands, und fuhren landeinwärts nach Ipswich. Ipswich ist ein kleines hübsches Städtchen am Bremer River und bietet alles, was man so braucht. Wir besuchten zuerst das schön angelegte Nature Center, (inkl. Japanischem Garten) im Queens Park, wo wir wieder einige einheimischen Tiere sehen konnten. Speziell ist der abgedunkelte Bereich wo man die nachtaktiven Bilbys (Kaninchennasenbeutler) beobachten kann. Dementsprechend wurden auch die Fotos eher schlecht als recht.


Danach war "posten" angesagt... auch unser Kühlschrank muss immer wieder gefüllt werden. Vorallem jetzt, wo wir unsere Reise ins Outback in Angriff nehmen werden und die Dichte an Einkaufsgelegenheiten extrem abnimmt. Apropos einkaufen und Shopping Center... nach jedem Einkauf haben wir Frostbeulen und sind halb erkältet... hier werden die Center runtergekühlt bis man fast erfriert. Brrrrrrr...

Wir übernachten wieder mal auf einem Showground. Dies sind Pferderennbahnen, welche auch einen einfach eingerichteten Campingbereich haben.


13.11.2015

Ipswich - Moonie

Heute wollten wir das Australien Motorcycle Museum in Haigslea besuchen. Es heisst - open 7 days - und als wir vor dem Gatter standen hiess es - closed. Enttäuschend, denn in jedem Prospekt ist es auf einer ganzen Seite beworben. Als ich da dann anrief hiess es nur - closed since years. Schade, wir hätten uns die ca. 200 alten Motorräder gerne angesehen. So fuhren wir dann weiter nach Dalby, wo wir unser Sandwich bei einem herrlichen Ausblick in Richtung Osten genossen.


Wir sind nun schon wieder ca. 325 km von Brisbane weg ins Landesinnere gefahren und sind wieder inmitten von gar nicht viel. Wir fuhren vorbei an endlosen Feldern, einigen kleinen Rebbergen und an riesigen Kakteen.


Hängen geblieben sind wir nun in Moonie... Einwohner hats hier glaube ich kaum welche... :o((


Dafür wurden wir am Abend mit einem schönen Regenbogen belohnt.


14.11.2015

Moonie - Cunnamulla

Nach einer guten Nacht fuhren wir weiter in Richtung Westen, vorbei an traumhaft schönen und immer wieder welchselnden Landschaften.


Neben Kühen, wilden Ziegen und Schafen kamen wir in den Genuss auch etliche Emus zu sehen... besonders ein Papa hat uns beeindruckt... mit 7 Jungtieren... es gibt viel zu tun... :o))


Lunch und Kaffeehalt gabs dann, inkl. einem kurzen Gewitter, in Bollon... bei Deb. Einen richtig feinen Kaffee... von der Kolbenmaschine... mmmh. Nach einem kurzen Schwatz mit Deb wussten wir, dass das "Kaff" (für alle die es nicht verstehen - Dorf) ca. 100 Einwohner hat und ihr Lädeli zum Verkauf steht. Wir haben dankend abgelehnt... :-) das Dorf ist uns zu klein zum auswandern und die nächste Stadt ist viel zu weit weg.


Nach rund 480 km erreichten wir Cunnamulla. Dieser Ort hat zwar wieder ein paar Einwohner mehr, aber so richtig "los" ist hier auch nichts. Wir fuhren zum hübschen Campingplatz. Da konnten wir tatsächlich auch wieder mal unsere Wäsche in einer Waschmaschine mit heissem Wasser waschen, was in Australien keineswegs selbstverständlich ist. Da die Luftfeuchtigkeit hier nur bei 15% liegt, war dann in zwei Stunden auch schon alles wieder trocken.

Am Abend bis in die Nacht hinein diskutierten wir lange hin und her auf welchem Weg wir nun weiter wollen und wohin. Wir haben dann entschieden, dass wir sicher den Sturt NP besuchen und dann je nach Wetter- und Strassenverhältnissen nach Norden oder Süden in Richtung Alice Springs fahren werden.


15.11.2015

Cunnamulla - Noccundra

Wir fuhren weiter Richtung Zentrum... die Strassen wurden immer schmaler und einsamer.


Die Landschaften immer karger aber deswegen nicht weniger attraktiv. Aufgrund der Jahreszeit (Frühling) und der Regenfällen in den vergangenen Tagen hat es aber immer noch Wasser in den Billabongs und stellenweise grüne Flächen entlang des Strassenrandes.


Ab und zu sahen wir Kängurus, Emus, Brolgas, Rinder etc.


Eigentlich dachten wir uns, dass wir in Thargomindah noch Infos für unsere Weiterreise und eventuell Diesel erhalten werden. Aber falsch gedacht... es ist Sonntag und da gibts gar nichts. Thargomindah war der erste Ort in Australien (der dritte Ort, nach Paris und London, der Welt) welcher sich mit elektrischen Strassenlampen ausstattete. Der Grund war eine Turbine die mit Wasser aus einem artesischen Grundwasserbrunnen angetrieben wurde. Weiter gings nach Noccundra, ein Ort der nur aus einem Hotel/Pub besteht. Es gefällt uns hier eigentlich nicht besonders... es bleibt uns aber keine andere Wahl als hier zu bleiben, denn zum nächsten Ort mit einem Campingplatz wären es noch weitere 250 km. Der Campground ist zwar gratis aber die WC und Duschen sind beim Hotel, d.h. ca. 300 m entfernt und die Anlage gruslig schmutzig. Zudem warteten am Wasserloch ca. 1'000'000 Fliegen auf uns, aber damit müssen wir wohl hier im Outback leben.


16.11.2015

Noccundra - Tibooburra

Wir nahmen die nächsten 246 km unter die Räder. Schon nach ein paar km hiess es wieder Luft in den Pneus ablassen, denn nun war fertig mit befestigter Strasse. Mal über Schotter, mal durch Sand... vorbei an vielen Kängurus und Vieh... und immer mit absolut traumhafter Aussicht auf die tolle Landschaft. Für uns das "richtige" Australien, das Outback... so wie wir es mögen... Weite, Einsamkeit und eindrucksvolle Outbacklandschaften. Nach 150 km hatten wir die Grenze zu NSW erreicht, wobei wir somit auch den Dog Fence (Dingo Zaun der Queensland Grenze entlang) passierten.


Zauntor auf und schon waren wir im Sturt National Park in New South Wales und durch die Zeitverschiebung eine Stunde älter. Die Weiterfahrt im Sturt NP führte uns an einer steinigeren und hügeligeren Landschaft vorbei.


Wir fühlten uns immerzu beobachtet, denn im Schatten der wenigen Steine und Büsche sassen überall Kängurus die uns mit grossen Ohren musterten.


Dann rund 25 km vor dem Zielort Tibooburra - wir hatten angehalten und überlegt ob wir noch einen Loopdrive fahren wollen - war's dann soweit... ein komisches Geräusch... ein Plattfuss hinten rechts. Somit hiess es, den halben Bushy ausräumen um an den grossen Wagenheber zu gelangen und das Ersatzrad zu montieren.


Der Zufall wollte es, dass grad in diesem Moment in der einsamen Wüste ein Roadworker vorbei fuhr (das zweite Fahrzeug dem wir begeneten bis dahin) und so hatte Martin kurz noch eine kleine Hilfe. Verschwitzt und dreckig in Tibooburra angekommen buchten wir im Roadhouse die nächste Nacht auf dem Campingplatz und der Boss konnte uns sogar auch den Reifen wieder reparieren. Wir sassen bei einem kühlen Bier, da hörten wir "Schwyzerdütsch" und schon bald unterhielten wir uns mit Stephanie aus Wildhaus und Fritz (auch Schweizer) aus Broken Hill und trafen uns auch später zum Apéro und zum Nachtessen.


Mit einem gemütlichen und unterhaltsamen schweizer Abend ging der heisse Tag in Tibooburra zu ende.


17.11.2015

Tibooburra

Diese Ruhe... nur Geräusche von Grillen und vorbeihuschenden Kängurus... und dieser Sternenhimmel... so klar und ohne fremde Lichteinwirkung... wir schlafen hier göttlich!!! Schon früh entschieden wir, dass wir den heutigen Tag im 74 Seelen Ort Tibooburra verbringen werden. Wir frühstückten gemütlich und danach musste Martin das Ersatzrad durch das reparierte Rad austauschen. Später besuchten wir die Zweigstelle der Naturschutzbehörde, wo auch ein kleines Museum mit der Ortsgeschichte integriert ist. Dass Tibooburra das heisseste Ort in NSW ist spührten wir, denn die nahezu 40 Grad waren doch recht warm. Mit einem tollen Sonnenuntergang auf den Granit Boulders liessen wir den Tag ausklingen.




18.11.2015

Tibooburra - Montecollina Bore Rest Area

Voll getankt und mit National Park Permit ausgerüstet begaben wir uns auf den Jump Up Loop im Sturt National Park. Bei den enormen Ausmassen des Parks ist es nicht verwunderlich, dass die Erkundung grösstenteils per Auto erfolgt. Die Hauptattraktion dieses Loops ist die Durchquerung der Grey Ranges, welche ein flaches Tafelgebirge ist, dessen weiss-, gelb- und goldfarbige Klippen bis zu 150 m hoch aus der Ebene herausragen.


Weiter gings auf der Middle Road, einer weiteren unbefestigten 4 WD Strasse. Dies ist der einzige Scenic Drive, der in den westlichen, von roten Sanddünen dominierenden Teil vordringt.


Ein Traum diese Outbacklandschaft mit den hunderten von Kängurus und etlichen Emus zu durchqueren. Etwas später passierten wir den Lake Pinaroo mit seinen "Ghost Trees"... halt einfach ohne Wasser (ist fast immer so), aber trotzdem sehr beeindruckend. Schon bald erreichten wir den Cameron Corner, das Dreistaateneck in Australien. Hier treffen Queensland, New South Wales und South Australia zusammen.


Nach einem feinen Hamburger mit Chips und einem informativen Schwatz mit den Betreibern des Pub/Roadhouse fuhren wir dann weiter, wie auf einer Achterbahn über und durch Dünen bis zum Strzelecki Track. Wir machten Halt bei der Montecollina Bore Rest Area, bei welcher eine arthesische Quelle (Warmwasserquelle) ein schönes Wetland zwischen den Dünen geschaffen hat.


Nun sitzen wir beim Apéro und geniessen am Schatten die über 40 Grad Celsius. Die Fliegen geben "vollgas" aber schon bald geht die Sonne unter und dann sind auch die weg. Heute schlafen wir zwischen Dünen... :o)



19.11.2015

Montecollina Bore Rest Area - Akaroola (Gammon Ranges NP)

Ein weiterer Tag mit einem super tollen Sonnenaufgang. Schon vor dem Frühstück eine Augenweide. Als ich bei der Quelle Wasser holte, begegnete ich einem gut gebauten, sympatischen Jackaroo (Cowboy). Er und sein Kumpel waren seit morgens um 03.00h unterwegs und sind auf der Suche nach den letzten 180 Rinder (von einen Bestand von 900 Stück). Nicht ganz so einfach wenn man bedenkt, dass sich die Suche auf über 1'600 km2 ausdehnt. Auf dem Strzelecki Track fuhren wir bis zur Abzweigung Mont Hopeless, wo es in Richtung Vulkathunha (Gammon Ranges NP) geht.


Die immer wieder beeindruckende Outbacklandschaft wechselt hier zu eher kargen, steinigen Wüstenszenerien inmitten höheren Gebirgszügen und Hügellanschaften. Im kleinen Örtchen Akaroola angekommen hüpften wir gleich mal in den Pool, denn es waren heute wieder mehr als 40 °C und der Wind war heisser als jeder Haarföhn.


Gegen Abend fuhren wir einen kurzen Drive im Park und sahen dabei auch die nur in dieser Region lebenden Gelbfuss-Felskängurus.


Wir schwitzen immer noch und es ist bereits wieder 22.30h... "guet Nacht"!


20.11.2015

Akaroola (Gammon Ranges NP) - Leigh Creek

Es war heiss die letzte Nacht... sehr heiss... sicher gegen 30 Grad und ich hatte Mühe zu schlafen. Dazu kam noch, dass morgens um 02.00h noch Camper auftauchten und bis die dann alles installiert hatten, war ich auch wieder wach. So sind sie... einige der Australier... rücksichtslos! Die angenehmeren Morgenstunden verbrachten wir mit frühstücken und einfach mal in die Natur schauen. Um 09.00h fuhren wir dann weiter, durch den National Park, nach Leigh Creek. Die Outbacklandschaft begeistert uns jeden Tag aufs Neue.



Eigentlich mögen wir ja beide die Klimaanlage überhaupt nicht, aber in diesen Tagen wurde sie rege genutz, denn ohne würden wir es fast nicht mehr aushalten. Ab morgen soll der heisse Wüstenwind drehen und so wird es wohl dann wieder etwas gemütlicher. Im Ort angekommen checkten wir unsere Mails, kauften ein (vorallem Wasser und Food) und machten uns und unseren Bushy fit für die nächsten paar Tage im Outback.


21.11.2015

Leigh Creek - Coward Springs (Oodnadatta Track)

Voll getankt und mit genügend Wasser (Regel ist 6 Liter p.P. pro Tag) und Lebensmittel gings weiter und nach ein paar km hiess es wieder Luft in den Pneus ablassen. Ab Marree fuhren wir auf dem Oodnadatta Track der alten Ghan Bahnlinie (Nord-Süd Verbindung durch Australien) entlang wo wir immer wieder Überbleibsel dieser Zeit entdecken konnten. Ca. 60 km nach Marree sahen wir den grössten Salzsee und gleichzeitig auch der tiefste Punkt von Australien, den Lake Eyre.


Wir liessen uns begeistern von der schönen aber doch eher kargen, steinigen und sandigen Wüstenlandschaft, welche sich auch hier ab und zu wieder total veränderte. Und sonst... endlose Weite, Ruhe und Natur pur... und absolute Einsamkeit. In Alberrie Creek bestaunten wir des Künstlers Schaffen.


Und kurz vor den Coward Springs, unserem Übernachtungsplatz mit natürlichem Whirlpool


(Artesische Quelle), führte unser Weg an zwei weiteren Quellen vorbei, dem "The Bubbler" und "The Blanche Cup Springs".


Die Fliegen hatten uns total im Griff und kaum waren sie nach dem Sonnenuntergang weg, nervten die Moskitos. Willkommen im OUTBACK!!!

Übrigens... wir konnten es fast selber nicht glauben. Aber wir haben bereits über 20'000 km zurückgelegt.


22.11.2015

Coward Springs (Oodnadatta Track) - Coober Pedy

Es war etwas kühler diese Nacht, aber sobald die ersten Sonnenstrahlen uns erreichten kippte der Schalter wieder auf warm/heiss. Nachdem wir uns noch kurz das Anwesen von Coward Springs ansahen - es ist zum Verkauf ausgeschrieben - fuhren wir weiter über den staubigen und holprigen Oodnadatta Track. Diese Outback-Landschaft begeistert uns jeden Tag aufs Neue.


Ab und zu sahen wir wieder mal ein altes, verrostetes Auto oder Vieh welches die Strasse überquerte. Schon bald waren wir in William Creek, welches früher auch als wichtige Bahnstation galt und heute ein legendäres Hotel/Pub ist. Durch den Besitzerwechsel ist es zwar jetzt nicht mehr ganz so urchig wie im 2009, aber dennoch halt ein spezieller Outback-Knotenpunkt. Unser Visitenkärtli haben wir auf jeden Fall mal an die Wand getackert und so bleiben wir für die nächsten paar Monate oder Jahre da verewigt.


Wir waren wieder mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als wir unser Ginger Bier tranken kam der Chef und fragte uns, ob wir eventuell einen Rundflug über den Lake Eyre sowie über die grösste Cattle-Station Australiens machen möchten. Das Angebot war ein Schnäppchen, AUD 100 anstelle 260 pro Person, und so füllten wir die zwei noch freien Plätze gerne. Mit den windigen Verhältnissen wars in der kleinen Cesna eher schüttlig und rüttlig, trotzdem aber fantastisch und sehr beeindruckend diese riesige Outback-Fläche mal von oben zu sehen. Der Salzsee ist im Moment so schön weiss, dass wir das Gefühl hatten über eine Schneefläche zu fliegen.


So wurde uns auch bewusst, wieviele Kilometer wir auf unserer Reise nun schon in dieser verlassenen und riesigen Wüste (alleine) verbracht haben. Von William Creek (bestehend aus einem Hotel/Pub, einem Campingplatz, einem Flugplatz und einer Parkuhr!!!) gings weiter zur Opalstadt Coober Pedy. Schon von weitem sieht man all die Hügel welche bei der Suche nach Opal umgegraben wurden.


Coober Pedy besucht man vorallem wegen dem "underground lifestyle", d.h. Hotels, Häuser, Kirchen befinden sich unter der Erdoberfläche und dies beeindruckt sehr. Bei unserem letzten Besuch im 2009 machten wir eine Führung über die ganze Opal-Geschichte mit und schliefen danach in einem Untergrundhotel. War sehr speziell... heute blieben wir unserem Bushy treu.


23.11.2015

Coober Pedy - Marla

Nach der Besichtung eines Untergrundhotels und zweier Kirchen im Untergrund


fuhren wir den Loop zu den "The Breakaways". Eindrücklich diese Farben und Formationen.


Weiter gings in Richtung Norden auf dem Stuart Highway... da wo auch die sehr grossen "Brummis" fahren. Zu sehen gabs auf dieser Fahrt nicht wirklich viel und nach 240 km bogen wir dann im Roadhouse/Camping von Marla ein und machten es uns gemütlich.


24.11.2015

Marla - Yulara

Heute hatten wir eine lange Fahrt vor uns. Zu sehen gabs einfach Outback, orange Sanddünen und noch mehr Ourback. Wieder passierten wir eine Grenze, d.h. von South Australia fuhren wir ins Northern Territory und dank der Zeitverschiebung haben wir wieder eine Stunde gewonnen.


Nach 255 km, in Erldunda, verliessen wir den Stuart Highway und fuhren weitere 250 km, vorbei am Mount Conner


zum Uluru - Kata Tjuta National Park. Kurz noch was gegessen und schon gings weiter zum Sunset Point um den Uluru im besten Licht zu bestaunen. Der Uluru ist eines der meist fotografierten Naturdenkmäler der Welt und in Natura immer wieder beeindruckend. Obwohl wir diesen Anblick im 2009 schon mal geniessen konnten war es wieder sehr speziell... schon fast magisch.



25.11.2015

Yulara (Uluru - Kata Tjuta NP)

Früh klingelte der Wecker, denn 41°C waren für heute angesagt. Daher starteten wir bereits um 06.30h, am Fusse des Ulurus, zur ca. 10,5 km Rundumwanderung. Eine Besteigung war heute infolge des heftigen Windes nicht möglich. Ein eindrücklicher Monolith... man muss ihn einfach mal gesehen haben.



Wir waren dann froh als wir um ca. 10.00h wieder beim Bushy waren, denn bereits jetzt wurde das Wandern durch die Hitze und die Fliegen eher mühsam als entspannend. Zurück im Camp checken wir wieder mal unsere Mails, bearbeiteten Fotos/Tagebuch und "schlichen" dem Schatten entlang. Weil der Wind heute extrem stark blies waren wir somit dann neben verschwitzt auch "gesandstrahlt". Es war extrem heiss... alles ist heiss... unser Trinkwasser in den Flaschen, der Computer, die Früchte, das Gemüse, einfach alles... halt typisch Wüste... :o))


26.11.2015

Yulara (Uluru - Kata Tjuta NP)

Und schon wieder früh raus... aber so ist es eben mit diesen Sonnenaufgängen... :o).


Nachdem wir kurz beim Uluru waren, fuhren wir weiter zur 50 km vom Uluru entfernten Felslandschaft KataTjuta, welche ein Inselgebirge aus rund 36 Kuppeln, Domen und Felsrücken besteht. Auf dem sehr schönen "Valley of the Winds Walk" (7,5 km) wandert man vorbei an den steilen rotbraunen Felswänden und zwischen den gewaltig erscheinenden Domen.


Wir blieben nach dem Walk in diesem Gebiet, weil wir auch noch den Sonnenuntergang der "Olgas" sehen wollten. Leider zogen dann am Nachmittag Wolken auf (zusätzlich gingen uns auch die gefühlten 1 Mio. Fliegen auf die Nerven) und so begaben wir uns doch früher wieder auf den Heimweg. Schade... und doch hats ein tolles Foto gegeben.



27.11.2015

Yulara (Uluru - Kata Tjuta NP) - Kings Canyon (Watarrka NP)

Gut geschlafen haben wir bei den (für uns) angenehmen 25 Grad in der Nacht. Über den Red Centre Way gings weiter in Richtung Kings Canyon. Die Natur veränderte sich wieder ein wenig... und als wir hier ankamen, dann bald auch das Wetter. Wieder zogen dicke Wolken auf und wir konnten es kaum glauben... es donnerte und schon bald regnete es auch.... und das bei 41°C, mitten in der Wüste. Nach ein paar Minuten hellte es wieder auf und wir wurden dafür mit einem Regenbogen belohnt.


Auf dem gemütlichen Walk durch den von Flusseukalypten begrünten Flusslauf des Kings Creek konnten wir auch den hübschen Gelbkehl-Honigfresser beobachten.



Unseren Apéro genossen wir auf dem Campground nahe gelegenen Lookout und schon war wieder ein schöner Tag vorbei.


28.11.2015

Kings Canyon (Watarrka NP) - Alice Springs

Heute war wieder wandern angesagt. Nur der 6 km lange Rim Walk eröffnet einen Einblick in das eindrucksvolle Felslabyrinth, das sich auf der George Gill Range erstreckt. Die ersten 300 m führten steil auf den hohen Felshang hinauf und ab da waren die Ausblicke einfach traumhaft.


Vorbei an niedrigen Felsdomen und vielerorts direkt am steil abfallenden Klippenrand genossen wir den Kings Canyon in vollen Zügen. Zwischendurch kamen wieder Wolken auf, es regnete auch kurz, aber genau das machte diese Wanderung dann auch speziell.


Nach diesen 3,5 Stunden fuhren wir weiter, 100 km auch über die unbefestigte Ernest Giles Road, nach Alice Springs. Die Outback-Landschaft war wieder berauschend...



29.11.2015

Alice Springs

Sonntag = Ruhetag... das war heute unser Moto.... :o)) Einmal muss man sich ja vom Reisestress erholen...

Nach dem Besuch des Anzac Hills liessen wir auf dem Campingplatz einfach die Seele baumeln und genossen die Wärme.


... und ganz nebenbei habe ich noch weitere Fotogalerien erstellt : "Sturt National Park und Umgebung" , "vom Cameron Corner bis Leigh Creek inkl. Gammon Ranges National Park" und "Rundflug über den Lake Eyre"


30.11.2015

Alice Springs

Wir haben immer noch keine Lust zum weiter fahren. Im Süden ist der Sommer noch nicht recht eingekehrt und hier haben wir ein ruhiges Plätzchen mit Pool und schön warmes Wetter... was wollen wir noch mehr? Nach dem Grosseinkauf (unser Kühlschrank war wieder mal leer) gingen wir noch in die Stadt bummeln. Gross was zu sehen gibts in Alice Springs nicht, aber es war wieder mal eine Abwechslung. Um 17.30h wurden wir dann für unseren Kamelritt abgeholt. Ich wollte einfach nochmal mit diesen niedlichen Tieren unterwegs sein.


Es sollte eigentlich ein Sunset-Ritt sein, aber meistens kommts anders als man denkt. Einen gemütlichen Ausritt durch die beeindruckende Outbacklandschaft mit schwarzen Gewitterwolken und Blitzen im Hintergrund.


Speziell und ausserordentlich... kaum waren wir zurück begann es zu stürmen und zu regnen. Sind sie nicht süss.... ???



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